Jahr Faslamvadder Faslamsmudder Festlokal
1960 E.R. Buschmann Karl Wilhus Bahnhof
1961 Karl Wilhus H.J. Apel Pehmöller
1962 H.J. Apel Herbert Brodkorb Rundt
1963 Herbert Brodkorb Rolf Wagner Bahnhof
1964 Rolf Wagner Friedhelm Meyer Pehmöller
1965 Rolf Wagner Heino Neven Rundt
Rolf Wagner aus Luhdorf war insgesamt 4x Faslamsvadder oder Faslamsmudder. Seine aktive Teilnahme geht von Anfang der 60er bis zu 1970.
Trotz der Flutkatasrophe wurde gefeiert!
Die Faslamsfeierlichkeiten beruhten darauf, das Erschnorrte zu verzehren. Eier und Wurst gab es nach dem Schnorren, das Geld wurde immer erfolgreich versoffen. Nebenbei wurde natürlich auch getanzt, meistens zu der Musik von Karl Brößling und Band.
Damals hatten die Faslamseltern an ihrem Anzug goldene Streifen. Einfache Streifen für die Mudder und doppelte für den Faslamsvadder.
Das Jahr 1962 weckt bei mir die stärksten Erinnerungen. 1962 war das Jahr der Flutkatasrophe.
Wir feierten in Luhdorf Faslam. Wegen des Unwetters waren kaum Leute anwesend, andauernd fiel das Licht aus. Zum „Knutschen“ war der Stromausfall aber bestens geeignet.
Durch das Radio soll damals folgende Meldung gegangen sein:
Katastrophe in Hamburg, alles säuft ab. Trotzdem wird in einigen Marschdörfern wie ……,….. und Luhdorf noch Faslam gefeiert.
Da in Luhdorf schon früh nichts mehr los war, setzte ich mich auf’s Moped und fuhr noch zu anderen Faslamsfeierlichkeiten. Beim Garstedter Berg merkte ich, daß mir keiner meiner Faslamsbrüder folgte und so drehte ich kurzerhand um.
Als ich nach Luhdorf hereinfuhr sah ich Hermann Neven seinen Holzschuppen brennen. Andere Faslamsbrüder versuchten den Brand mit Eimern zu löschen. Das Wasser holten sie aus dem nahegelegenem Polbach.
Atsche Meyn saß oben auf dem First und war völlig betrunken. Seine Löschversuche von oben konnten das Feuer auch nicht löschen.
Die Luhdorfer Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt in Hamburg-Wilhelmsburg und pumpte dort den überfluteten Keller eines Krankenhauses aus.
Als ich am nächsten morgen, vom schlechten Gewissen geplagt, zur Arbeit schlich, da schickte mich mein Meister bei Ericksen wieder (Stahlwerk, Luhdorfer Straße zwischen Polizei und AVIA) nach Haus.
Meine Entschuldigung: „Ich habe einen Brand gelöscht“ nahm er mir nicht ab. Er sagte darauf nur:“ Das seh ich“ und meinte wohl mein verkatertes Aussehen.
Nach diesem Fest gab es dann noch Ärger mit dem Bürgermeister Hermann Meyer. Er war für das Kassieren der Vergnügungssteuer zuständig und wollte nicht glauben, daß wir nur 70 zahlende Gäste hatten. 300 Karten hatten wir vorher von ihm abstempeln lassen. Den Rest gaben wir dann zurück.
Als Vergnügungssteuer mußten wir 48,80,-DM bezahlen.
Wir hatten tolle Jahre mit reichlich lustigen Ereignissen.
Einmal kam H.J. Apel bei Onkel Fritz in die Kneipe und faselte etwas von stechendem Durst. Er nahm sich eine Blumenvase, trank zuerst das Wasser und aß danach die Blumen auch noch auf.
Das Gelächter war natürlich riesengroß.
Beim Schnorren wollte der Knecht Rudi Bick immer dabei sein. Wir wurden ihn einfach nicht los, er rannte immer mit. Da wir ihn aber nicht dabei haben wollten, sperrten wir ihn in eine Kuhbox und ketteten ihn an. Das half, von da an war er nicht mehr gesehen.
Ende der 60er war ich dann nicht mehr aktiv dabei. Im Jahr 1969 wurde kein Faslam gefeiert.
1970 bin ich nach zureden von Johannes Alpers noch einmal eingesprungen und habe die Faslamsbrüder als Faslamsvadder angeführt. Seit dem Jahr fand Faslam nur noch in Rundt’s Gasthaus statt.
Ich weiß noch genau, daß am Montag reichlich Geld über war und wir eine Martini-Sause veranstalteten. Da das Geld nicht alle werden wollte, bekam zum Abschluß jeder einen ordentlichen Brand.
– Aufgezeichnet von Rolf Wagner –