Jahr Faslamsvadder Faslamsmudder Festlokal
1970 Rolf Wagner Siegfried Brodkorb Rundt
1971 Peter Buschmann Heinrich Stüven Rundt
1972 Ewald Hämmerling Peter Buschmann Rundt
1973 Karl-H.Weselmann Ewald Hämmerling Rundt
1974 Erhard Bauch Karl-H.Weselmann Rundt
1975 Dieter Albers Erhard Bauch Rundt
1976 Rolf Gevers Andreas Schmal Rundt
Die wilden 70er
Nachdem 1970 wieder Faslam gefeiert wurde, ging es die nächsten Jahre recht turbulent zu.
Viele befragte Faslamsbrüder können sich noch an heftige Feiern erinnern. Was wohl auch ein Grund war, warum die Gasthäuser Pehmöller und der Bahnhof die Faslamsbrüder nicht so gerne sahen.
Bei Johannes Alpers sah das ganz anders aus. Er übernahm das Risiko einer möglichen Pleite und half so den Faslamsbrüdern wieder auf die Füße. Durch seinen Einsatz ist der Faslam wieder in Schwung gekommen.
Die damaligen Faslamsbrüder spielten auch Fußball in Luhdorf. So waren sie zwar nicht sehr viele, aber dafür eine verschworene Gemeinschaft. In diesen Jahren ereigneten sich tolle Geschichten:
Einmal soll die bestellte Musik nicht erschienen sein, und so tanzte man halt nach der Musikbox. Das gesparte Geld mußte dann mit russischen Wodka und Orangensaft verjubelt werden.
Geld war in der Zeit reichlich vorhanden. Gerade beim Schnorren vollzog sich ein Wandel, so gaben die Mitbürger immer mehr Geld als Naturalien.
Allein von den geschnorrten Eiern und Würsten konnte kein Faslamsschmaus mehr gehalten werden. Der Festwirt mußte immer etwas dazu geben.
Mit dem überzähligem Geld wurden dann große Sausen veranstaltet. Fast alle Faslamsbrüder aus dieser Zeit konnten sich an ihre damaligen Lieblingsgetränke erinnern:
– Wodka mit Orangensaft – Wodka mit Cola – Wodka auf Eis –
Die Faslamseltern zu wählen viel immer sehr schwer, nur sehr wenige hatten den Mut dazu.
Ewald Hämmerling hatte zwar den Mut, als er Faslamsmudder werden wollte, aber er hatte nicht mit Hannes gerechnet. Der legte seinen Protest ein, denn er meinte: „Eine Faslamsmudder mit Vollbart gibt es nicht.“ Aber die Faslamsbrüder waren da anderer Meinung:
„Egal, dann hat unsere Mudder eben einen starken Hormonhaushalt.“
Bis 1976 feierte man unter der „heimlichen“ Führung von Johannes Alpers, und das sogar recht gut.
Und dann folgte:
1976 – Der große Krach!
Jahrelang hatte man Faslam in Rundt’s Gasthaus gefeiert.
1976 gab es dann mit dem Festwirt Johannes Alpers „leichte“ Differenzen, als es um die Abrechnung ging.
Damals verwaltete der Wirt das gesammelte Geld. Er gab solange Getränke aus, bis das Geld alle war. So sparten sich die Faslamsbrüder viel Arbeit.
Die Älteren kamen damit gut zurecht. Die neue Generation unter Richard Jopien „Lene“ und Wolfram Sigismund fand diese Abrechnungsmethode etwas seltsam.
Als man den Restbetrag ausbezahlt haben wollte kam es zum Streit, denn auf einmal war nichts mehr vom Geld da.
Nach einer genaueren Überprüfung ergab sich dann doch noch ein Rest, der dann später versoffen wurde.
Der Kassenstand war also auf null.
Der genaue Verlauf dieser Geschichte verbleibt wohl im Dunklen, aber seitdem herrschte großes Mißtrauen zwischen den Faslams-brüdern und Johannes Alpers.
Auf einer Versammlung einigten sich die Anwesenden darauf, nicht mehr in Rundt’s Gasthaus zu feiern. Da einige von ihnen sowieso öfter bei Hedi saßen, wurde ab 1977 Faslam wieder im Bahnhof gefeiert.