11. 1984 bis 1987

Jahr      Faslamsvadder              Faslamsmudder              Festlokal
1984     Andre‘  Wieberneit        Rudi Meyer                    Rundt
1985     Carsten Geiser              Stefan Klein                   Rundt
1986     Holger Röhrs                 Frank Buck                    Rundt
1987     Frank Buschmann         Carsten Rehbock           Rundt 

 

1983 Der Bahnhof ist für immer geschlossen

1984 mußte wegen der Schließung des Bahnhofs, zu Rundt’s Gasthaus ausgewichen werden. Der damalige Pächter Manfred Hönke stellte dem Vorstand damals folgende Bedingungen: Das erste Jahr ist ein Probejahr. Aufräumen und Schmücken übernehmen die Faslamsbrüder.
Härteste Bedingung waren allerdings die Getränkepreise. So stiegen sie gegenüber Hedi’s Preise rasant an. Aber Dank Inge’s guter Kassenführung konnte man diesen Gaststättenwechsel gut verkraften.
1986 war für Hannes das letzte Jahr als 1.Vorsitzender. 1987 wurden die Faslamsbrüder dann von Frido als 1.Vorsitzender, Andreas Röhrs als 2.Vors. und Inge als Kassenwart geführt.
Im November 1987 traten alle drei zurück und ein komplett neuer Vorstand mußte gewählt werden.

Der Luhdorfer Bahnhof
(„Onkel Fritz“ oder auch ganz früher „Bardowicks Gasthaus“)

Über den Bahnhof könnte man schon ein eigenes Buch schreiben. Hier gäbe es mit Sicherheit reichlich Geschichten zu erzählen.

Leider exestiert diese Gaststätte nicht mehr.
Onkel Fritz, ein großer stämmiger Wirt, hatte sich jahrelang mit den Faslamsbrüdern abgemüht.
Damals wurde noch jedes Jahr die Gaststätte gewechselt. Ein Jahr feierte man bei Rundts, dann im Bahnhof und auch, man höre und staune, in Pehmöllers Gasthaus.

Der Bahnhof hat für den Luhdorfer Faslam einen ganz besonderen Stellenwert.
1977 wurde hier, nach 10jähriger Pause vom Bahnhof, wieder Faslam gefeiert.
Dem Luhdorfer Faslam drohte das „Aus“. Durch Nachwuchssorgen und anderen Streitereien, z.B.mit Rundts Gasthaus, gab es wenig Aussicht auf Erhalt des Luhdorfer Faslams.
Dennoch brachten der damalige Vorstand und die Faslamseltern Manfred Poschwatta und Ulrich Rappregen den festgefahrenen Wagen wieder in Gang.
Große Hilfe erhielten sie von Hedi Angermeier, die damals den Bahnhof gepachtet hatte.

Unsere Hedi, wie sie liebevoll von uns bezeichnet wird, hatte entscheidenen Anteil an den Verlauf der nächsten Jahre. Sie sorgte sich um alles. Verdurstet und verhungert ist nie einer.
Wer einmal Faslam auf dem Bahnhof gefeiert hatte, weiß dies ganz genau. Fast jeder hat sich seinen Brand dort abgeholt (der Chronist übrigens auch), oder hat dort zu später Stunde in der Küche gesessen und die Reste verzehrt.

Unvergessen sind auch die Stunden, die man in der gemütlichen Gaststube verbracht hat, oder in der kleinen Sektbar, die immer so gefüllt war, als wolle man einen neuen Rekord fürs Guinnes-Buch aufstellen.

“ Unsere Hedi “
Hedwig Angermeier war die Festwirtin im Luhdorfer Bahnhof in den Jahren 1977-1983.
Hedi erzählt:

„Als wir 1977 mit dem Faslam im Bahnhof anfingen, da gestaltete sich die Kassenlage der Faslamsbrüder nicht sehr positiv. Ich habe dann durch Lose verkaufen das Geld für die Musik erwirtschaftet.
So kam dann der Faslam wieder langsam auf die Füße.
Wir haben viele schöne Jahre erlebt, alle Faslamsbrüder und Faslamsschwestern haben immer kräftig mitgeholfen.

Damals haben die Leute noch gesoffen wie die Löcher, das kann man mit heute nicht mehr vergleichen. So wurde über Faslam auch schon am Morgen in der Gaststube gefeiert. Meistens waren hier dann die Stammgäste wie Gustav Johannsen, Heiner Harms, Hermann Peper und andere vertreten. Da ging es immer hoch her.
(An „Nichtfaslamstagen“ übrigens auch!)

Es gibt aber auch nicht so schöne Geschichten zu berichten.
Einmal wurde über Faslam bei uns eingebrochen. Eine Faslamskasse mit ca. 150,-DM und der „Dattelautomat“ wurden mitgenommen. Um den Automat war es nicht schade, aber das Geld aus der Kasse tat uns schon weh.
Als ich dann im nächsten Jahr Jürgen Alpers die Kasse unbemerkt wegnahm, da wollten ihn seine Faslamsbrüder verständlicherweise an den Kragen. Hatten sie doch den Verlust der Kasse vom Vorjahr im Sinn. Damit die Gemüter sich wieder beruhigten, gab ich die Kasse schnell zurück.

Einmal habe ich sehr schimpfen müssen. Da brachten die Jungs einen ollen Sarg aus Pattensen mit. Nicht nur das sie das ganze Faslams-fest damit rumhantierten, nein, sie stellten ihn vor dem Bahnhof auf einen Schneeberg ab. Onkel Fritz war fürchterlich ärgerlich.
Der Höhepunkt war allerdings, daß die Jungs den total betrunkenen Heinzi in den Sarg legten und ihn dann nach Hause tragen wollten.
Da bin ich dann schnell hinterher und hab den Transport noch gestoppt. Nicht auszudenken, wenn Heinzi zu Hause in dem Sarg abgeliefert worden wäre, seine Mutter wäre wohl umgefallen.

Es gab viele schöne Feierlichkeiten auf dem Bahnhof, aber das Faslamsfest war immer das Schönste.“

Gerd Litzenroth – 25 Jahre Faslamsbruder

Gerd ist heute 40 Jahre alt und zur Zeit der älteste Aktive in unserem Verein.
Sein Einstieg in den FASLAM hat er natürlich in Luhdorf gefunden.
Als 15 jähriger Junge (damals noch ohne Bart) interessierte er sich schon für das bunte Treiben der Faslamsbrüder. Er war aber noch sehr jung und Mama Litze hatte auch noch die schützende Hand über ihren Sohnemann.
So war es eher ein glücklicher Zufall, daß im Jahr 1971 der Faslamsbruder Wolfgang Vopel mit einigen Kollegen
vom Heeresmusikcorps beim Schnorren musizierte. Der alte Emil Meyn schlug damals die Pauke und Gerd sollte, weil er als Trommler bekannt war, die Trommel oder das Becken bedienen.
Gesagt, getan, Litze hatte Spaß an der Sache und war fortan bei jedem Faslamsfest dabei.

Er kann sich zwar nicht mehr an jedes Jahr erinnern, daß eine oder andere Jahr hatte er auch einmal pausiert, aber die Zeit auf dem Luhdorfer Bahnhof ruft in ihm heute noch herzliche Heiterkeit hervor.

So fällt ihm spontan die Geschichte mit seinem Arbeitskollegen Bormann ein, der ein absoluter Technik-Freak war. So stieg dieser Faslamsfreund bei einer Tanzveranstaltung vor der Musik auf einen Stuhl, um mit seiner Videokamera besser filmen zu können. Er muß sich wohl selber überschätzt haben, denn zum einen behinderte ihn sein Holzbein und zum anderen war er auch schon reichlich angetrunken. Na ja, wir kennen ja alle den Spruch „wer hoch steigt, kann tief fallen“ , und so kam was kommen mußte. Er wankte nach links, er wankte nach rechts, und dann fiel er….
direkt ins Schlagzeug der Musiker.

Das Drama war aber noch nicht beendet, blieb er doch beim rausgehen aus dem Saal mit seiner Videotasche an der Türklinke hängen. Seine Frau, die ihn unterstützte wurde ersteinmal kräftig beschimpft „Sie solle ihn doch loslassen“ . Unter dem Gelächter der Gäste verabschiedete er sich dann für den Rest des Tages.

Ein anderes Mal, so erinnert sich Gerd, war Ole, ein Anführer der Schweinebande, mit seinen Leuten bei Hedi in der Kneipe. Nachdem sie sich den Kragen zugeschüttet hatten, wollten sie die Zeche prellen (ganz normaler Vorgang bei dieser Horde).
Das sprach sich auf dem Saal so schnell rum, daß innerhalb von wenigen Sekunden mehrere Faslamsbrüder in der Kneipe zur Stelle waren.
Die Schweinebande war zwar auch sehr schlagkräftig, aber gegen solche Gestalten wie Lene, Pöschel, Hannes ,Frido und Litze ist eben kein Gras gewachsen.
So bezahlten sie brav ihre Zeche und zogen weiter zu Cohrs nach Bardowick, wo sie dann Kleinholz aus der Kneipe machten.

Litze seine Faslamskarriere bekann eigentlich erst in den späten ’80 Jahren. Hier lernte er auch seine jetzige Frau Ria beim Luhdorfer Faslam kennen. Beide waren für die Faslamsvereinigung sehr aktiv, so hat Ria z.B. den Anstoß für den lustigen Abend gegeben.

Gerd wurde dann 1990 Faslamsvadder. Er feierte zusammen mit Kay Scheele das letzte Mal in Rundt’s Gasthaus.
Ein historisches Jahr!
Heute ist er immer noch aktives Mitglied im Verein und ist bei jeder Feier mit dabei, außer er kommt zu spät zum Preisskat!!!

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